Man braucht kein Wirtschaftsstudium, um zu realisieren, dass eine sinkende Kaufkraft zu weniger Konsum führt. Gleichzeitig sinken die Umsätze der Unternehmen. Die grossen Konzerne jedoch sahnen die Gewinne ab. Das heisst: Jeder sollte an einer starken Kaufkraft interessiert sein. Damit jeder an unserem Wohlstand und Wachstum teilhaben kann.
Neulich hat die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli ein Interview gegeben, in welchem sie meinte, die obligatorische Krankenversicherung sei finanziell gescheitert und soll abgeschafft werden. Seit Jahren steigen die Prämien und die Prämienverbilligungen sinken und was ist der Lösungsansatz von Frau Rickli? Einfach das Problem, sprich die obligatorische Krankenkasse abschaffen, anstatt die Krankenkassen zu verstaatlichen, den Wettbewerb zu stoppen und den Boni-Wahn zu unterbinden.
Vor ein paar Monaten habe ich von meinem Vermieter einen Brief erhalten, der auf den September eine Mietzinserhöhung ankündigte. 200 Franken mehr mag nicht nach viel klingen. Doch da kommt schnell die Frage, ob ich jetzt noch Geld für meine Zukunft und Ausbildung sparen kann. Man muss schliesslich auch bedenken, dass dies wahrscheinlich nicht der einzige Anstieg die einzigen Preiserhöhungen sind, die uns bevorstehen. Was machen die Immobilienkonzerne, um die Wohnungsnot zu bekämpfen? Sie reissen einwandfreie und billige Wohnungen ab, kündigen den Mietenden, sanieren die Wohnungen und vermieten sie danach für den doppelten Mietzins.
Seit 1998 sind die Löhne der 1% Topverdienenden so enorm gestiegen, dass sie heute dreimal so hoch sind wie der Durchschnittslohn. Ein Prozent der Bevölkerung besitzt 44% des Vermögens, diese Vermögensungleichheit ist grösser als in den USA. Diese Umverteilung von unten nach oben muss gestoppt werden. Die Reallöhne müssen um mindestens 5% angehoben werden.
Man braucht kein Wirtschaftsstudium, um zu realisieren, dass eine sinkende Kaufkraft zu weniger Konsum führt. Gleichzeitig sinken die Umsätze der Unternehmen. Die grossen Konzerne jedoch sahnen die Gewinne ab. Das heisst: Jeder sollte an einer starken Kaufkraft interessiert sein. Damit jeder an unserem Wohlstand und Wachstum teilhaben kann.
Remo Perret, SP Bezirk Affoltern
