Der Stadtrat muss zwingend handeln und die Anstellungsbedingungen verbessern, wenn die Stadt als Arbeitgeberin wieder konkurrenzfähig werden will. Dass dies Geld kostet, liegt auf der Hand. Eine solche Anpassung als «Geschenk an die Angestellten» zu bezeichnen, ist schlicht falsch.
In der Abstimmungsvorlage des Stadtrates zur Personalverordnung (resp. zur 38-Stunden-Woche) wird darauf hingewiesen, dass gemäss einem kantonalen Lohnvergleich die Löhne unseres städtischen Personals im Durchschnitt zwischen 5 und 25 Prozent niedriger sind als diejenigen in vergleichbaren Gemeinden und offenbar auch im Vergleich mit verschiedenen Gesamtarbeitsverträgen in der Privatwirtschaft. Der Stadtrat muss also zwingend handeln und die Anstellungsbedingungen verbessern, wenn die Stadt als Arbeitgeberin wieder konkurrenzfähig werden will.
Dass dies Geld kostet, liegt auf der Hand. Eine solche Anpassung als «Geschenk an die Angestellten» zu bezeichnen, ist schlicht falsch. Statt mit einer generellen Lohnerhöhung versucht es der Stadtrat mit der 38-Stunden-Woche bei gleichbleibendem Lohn. Diese für eine öffentliche Verwaltung innovative Lösung ist nicht teurer, aber attraktiv und in ihrer Wirkung voraussichtlich nachhaltiger. Wenn damit beispielsweise Arbeitnehmende mit Betreuungspflichten, ältere Menschen kurz vor der Pensionierung oder solche, die aufgrund zu hoher Belastung aus dem Beruf ausgeschieden sind, im Arbeitsmarkt gehalten oder zurückgewonnen werden können, wäre das auch eine Antwort auf den allgegenwärtigen Fachkräftemangel.
Deshalb: weil die 38-Stunden-Woche eine Lösung mit Potenzial ist, die nicht mehr kostet als das, was auf jeden Fall aufgewendet werden muss, sollten wir ja sagen zur vorgelegten Teilrevision der Personalverordnung.
Peter Kubli
Leserbrief im Affolter Anzeiger vom 16. Februar