Als Berufsverband der Pflegenden begrüssen wir Massnahmen zur Reduktion der hohen Arbeitsbelastung selbstverständlich sehr. Monatlich verlassen über 300 Pflegende ihren Beruf: Ein Alarmzeichen! Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben es in der Hand, einen zukunftsorientierten Entscheid zu fällen.
Die Stadt Affoltern am Albis diskutiert über die Einführung der 38-Stundenwoche für die städtischen Angestellten – dies betrifft auch die Pflegenden der Spitex und des Alterszentrums Seewadel. An einer Informationsveranstaltung wurde kürzlich dazu orientiert und mit der anwesenden Bevölkerung diskutiert.
Als Berufsverband der Pflegenden begrüssen wir Massnahmen zur Reduktion der hohen Arbeitsbelastung selbstverständlich sehr. Die Einführung der 38-Stundenwoche bei gleichem Lohn andernorts bisher bewährt und führte zu einer Reduktion der Fluktuation und Kosten für Temporärmitarbeitende, resp. Springer:innen.
Monatlich verlassen über 300 Pflegende ihren Beruf: Ein Alarmzeichen! Es ist zu begrüssen, wenn politische Behörden wie in Affoltern ihre Verantwortung wahrnehmen und Lösungsvorschläge aufzeigen. Umso mehr, wenn dadurch die Arbeitsbedingungen verbessert, die Fluktuation reduziert und auch offene Stellen besser besetzt werden können. Selbstverständlich müssen auch Löhne und vor allem die Schichtzulagen den aktuellen Gegebenheiten entsprechen. Eine Reduktion der Arbeitszeit darf hingegen keinesfalls eine Arbeitsverdichtung für die Angestellten in der Pflege zur Folge haben.
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben es in der Hand, einen zukunftsorientierten Entscheid zu fällen: Sorgen Sie für Ihr Pflegepersonal – dies kommt letztlich allen zugute.
Kuno Betschart
Dipl. Pflegefachmann FH / Geschäftsführer Schweizerischer Berufsverband für Pflegefachpersonal ZH/GL/S
Leserbrief im Affolter Anzeiger vom 9. Februar 2024