Veranstaltung der SP Bezirk Affoltern unter der Regie der Ortsgruppe Hausen
Aus dem ganzen Knonauer Amt sind sie am vergangenen Donnerstagabend nach Hausen gekommen. 80 Personen hatten sich angemeldet, gegen 100 sind gekommen. Weil sie im Sitzungssaal keinen Platz gefunden hätten, bot das Pfarrer- Ehepaar Kühle den Teilnehmenden grosszügig Asyl in der Kirche Herz Jesu in Hausen!
Wortgewaltig gliederte der schweizweit bekannte Friedensaktivist Josef Lang sein Referat in sechs Themen. Er brachte dabei viele Informationen ein, welche von unseren Medien oft verschwiegen werden. Hier eine Auswahl aus den sechs Themen:
Militärisch ist Nato-Europa zahlenmässig Russland überlegen
Die Nato verfügt über dreimal mehr Soldaten als Russland, im Verhältnis 3,3 Millionen zu 1,3 Millionen russischen Soldaten. Die vermeintliche Überlegenheit der europäischen Nato-Partner wird jedoch dadurch geschwächt, dass sie sich nicht auf eine gemeinsame Rüstungspolitik einigen können.
Politisch stärkt die Aufrüstung die putinnahen Kräfte in Westeuropa
Sie führt zu schmerzhaften Kürzungen bei den Sozial-, Bildungs-, Gesundheits- und Kulturausgaben. Die grösste sicherheitspolitische Herausforderung der Klimaerwärmung wird vernachlässigt. Das Schüren von Kriegsangst stärkt Nationalismus und einen neuen Männlichkeitskult. In allen Ländern erhalten rechtspopulistische Parteien Auftrieb.
Schweizerischer Pazifismus gegen die Aufrüstung Putins aus der Schweiz
Die wenigsten Schweizer wissen, in welchem Ausmass Putins Kriegskasse mit Geldflüssen aus der Schweiz gefüttert wird. Aus den Rohstoffhandelszentren Zug und Genf flossen trotz Sanktionen bereits Hunderte von Milliarden nach Russland. Allein für Flüssiggaslieferungen nach Europa hat Russland 2024 8 Milliarden eingenommen. Die Schweiz ist eine Rohstoffhandels-Grossmacht und sollte in dieser Eigenschaft die Sanktionen gegen die Geldflüsse aus dem Rohstoffhandel konsequent durchsetzen. Jo Lang fordert, dass die nächste Konzernverantwortungsinitiative eine friedenspolitische sein soll.
«Gegen das Recht des Stärkeren die Stärkung des Rechts»
«Das Sinnvollste, was die Schweiz heute tun kann, ist die Stärkung der UNO und des Völkerrechts.» Die Stimme der Schweiz wurde während der zwei Jahre ihres Einsitzes im Sicherheitsrat der UNO sehr wohl gehört.
Die Ausführungen von Jo Lang machen nachdenklich. Eine wirkliche Diskussion kam nicht in Gang. Was wir tun können: unseren eigenen Demokratie-Werten Sorge tragen und uns nicht in den grossen Strudel weltweiter Angst hinabziehen lassen!
Esther Burkhardt Modena für die SP Hausen
Im Affolter Anzeiger vom 9. September 2025