Café Fédéral: Fünf persönliche Erlebnisse aus Bern mit Nationalrätin Anna Rosenwasser

Die SP-Nationalrätin, Aktivistin, Autorin und Journalistin Anna Rosenwasser war auf Einladung der SP Obfelden bei uns zu Gast. Im Rahmen des Formats «Café Fédéral» erzählte sie fünf ernste und manchmal auch lustige Episoden aus dem Parlamentsbetrieb in Bern.

Zuerst ging es um die Voten zu Gaza und um eine verhinderte Schweigeminute für die Kriegsopfer auf allen Seiten. Bedenklich fand Anna Rosenwasser dabei den Applaus der SVP-Parlamentarier*innen, welche das Zeigen von Mitgefühl verwehrten.
In den beiden weiteren Themen ging es um Lobbying anhand eines negativen und eines positiven Beispiels. Die Initiative «Kinder ohne Tabak» wurde vom Parlament so weit verwässert, bis von der Absicht der Initiative fast nichts mehr zu erkennen ist. Einfluss darauf nahmen die vielen bürgerlichen Parlamentarier*innen, welche ein bezahltes Verwaltungsratsmandat bei den grossen Tabakkonzernen haben. Hingegen erreichten Anna Rosenwasser und ihre Mitstreiter*innen mit einem geschickten Lobbying, dass der Bund ein von der Pelzindustrie unabhängiges Zertifizierungsprogramm erarbeiten kann.
Beim Thema »Transgender» legte Anna Rosenwasser dar, wie die rechte Politik das berechtigte Anliegen emotional instrumentalisiert, um die Menschen in der Schweiz zu verunsichern und auf ihre Seite zu ziehen.
Beim so traurigen Thema «Femizid» ist es der Ratslinken gelungen, dass endlich öffentlich darüber gesprochen wird. Aktuell läuft eine grosse Plakatkampagne, mit der die Gewalt-Betroffenen, das Umfeld und die Täter*innen direkt angesprochen werden. Nächsten Frühling wird zudem die nationale Notrufnummer 142 für Opfer von häuslicher Gewalt eingerichtet.

Zuletzt erzählte Anna Rosenwasser amüsiert, wie eine rechts-politische Wochenzeitung es wichtig fand, einen seitenlangen Artikel über sie und junge Menschen im Bundeshaus zu veröffentlichen. Dabei störte vor allem, dass Anna Rosenwasser salopp auf dem Tisch sass. Anna Rosenwasser nahm die Story humorvoll auf und liess Sticker «Uf em Tisch sitze gege rechts» drucken, die sie auch unter dem applaudierenden Publikum verteilte.

Bei einem Apéro konnten die 40 Besucher*innen noch weiter politisieren und bei Anna Rosenwasser ihr neues Buch «Herz» signieren lassen.

Rolf Vollenweider, Co-Präsident SP Obfelden

Affolter Anzeiger vom 25. November 2025

 

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