Erfüllt das Projekt „Neubau Sport/Tagesstrukturen“, das in Hausen am 27. November zur Abstimmung kommt, die Nachhaltigkeitskriterien, also eine Balance zwischen Umwelt/Ökologie, Wirtschaftlichkeit und gesellschaftlich/sozialen Aspekten? Diese Fragen wurden an einer Versammlung der SP Hausen intensiv debattiert. Nach Abwägen der Pro und Kontra-Argumente empfiehlt die SP mit klarer Mehrheit, das Projekt abzulehnen.
Seit Planungsbeginn vor rund drei Jahren haben sich die gesellschaftlichen Herausforderungen verändert. Energiekrise, Klimaerwärmung und die Notwendigkeit einer massiven CO2-Reduktion erfordern ein genaues Hinschauen. Der geplante riesige Aushub in einem anspruchsvollen Baugrund steht im Widerspruch zu den selbst gesetzten ökologischen Anforderungen. Angesichts der Klimakrise ist das Projekt aus der Zeit gefallen und konfrontiert uns mit den Grenzen des Wachstums. In den Abstimmungsunterlagen werden kaum Aussagen gemacht, wie sich Hausen mit diesem Bau in der Region positionieren will. Grosse Sporthallen stehen in Gemeinden mit S-Bahn-Anschluss und guter Zugänglichkeit. Diese Voraussetzungen fehlen in unserer Gemeinde. Eine Sport-Infrastruktur dieser Grösse wird spürbaren Mehrverkehr zur Folge haben. Zur Lenkung der Verkehrsströme und zur Parkplatzsituation bei Mehrfachnutzung werden nur vage Aussagen gemacht. Ein Verkehrskonzept soll der Gemeindeversammlung erst im Juni des kommenden Jahres vorgelegt werden. Aus Sicht der SP ist dieses Vorgehen demokratiepolitisch fragwürdig.
Bei den finanziellen Erwägungen zeigt der Gemeinderat auf, dass Investitionskosten von rund CHF 22 Mio und jährlich wiederkehrende Kosten von CH 1 Mio zu stemmen sind. An der SP-Versammlung wurden Befürchtungen geäussert, dass dieser Finanzierungsbedarf andere wichtige Vorhaben in den kommenden Jahren blockieren könnte. Zu denken ist an die energetische Sanierung einer Reihe von Gemeindeliegenschaften, den Umbau der alten Primarschul-Turnhalle oder den Bau eines neuen Werkhofs.
Für die SP Hausen sind die Realisierung zusätzlicher Sporthallen und Tagesstrukturen unbestritten. Die an der Versammlung Anwesenden sind grossmehrheitlich der Überzeugung, dass auch mit einer Zweifachturnhalle den Bedürfnissen der Schulen und der Vereine entsprochen werden kann. Hausen braucht ein bescheideneres Projekt. Nicht die schiere Grösse, sondern nachhaltige Lösungen sind zukunftsweisend.
SP Hausen am Albis, Georges Köpfli