Menschen würdig unterbringen in Mettmenstetten

Die SP Mettmenstetten hat die Vorschläge des Gemeinderats für die Unterbringung von Asylsuchenden an einer Versammlung diskutiert und ihre Haltung dazu dem Gemeinderat schriftlich dargelegt; die Eingabe ist unter www.spaffoltern.ch (link) aufgeschaltet.

Die SP ist mit dem geplanten Wohncontainer zwischen dem Jugendtreff Sputnik und dem Werkhof einverstanden. Was ihr aber sehr am Herzen liegt, ist dass nicht einfach der günstigste Wohncontainer aufgestellt, sondern ein Modulbau mit einer freundlichen Atmosphäre gewählt wird. Die Gestaltung der Bauten wirkt sich auf die Stimmung der dort Wohnenden aus und steigert auch deren Akzeptanz im Umfeld. Die SP wünscht sich, dass Mettmenstetten für eine möglichst würdige Unterbringung der wohl mehrheitlich jungen Menschen sorgt. Es gibt viele gelungene Beispiele für Modulbauten mit guter Lebensqualität.

Die geplante Unterbringung von Asylsuchenden im Jugendkeller Join In jedoch lehnt die SP ab. Sie beurteilt die Unterbringung von Menschen in Kellerräumen als unwürdig und schädlich für deren psychische Verfassung. Ein Aussenraum fehlt bei dieser Lösung völlig, der vorgesehene Aufenthaltsraum (Waagstübli) mit Tageslicht ist ungemütlich und höchstens als Essraum mit Kochgelegenheit geeignet. Dass die Asylsuchenden im Eingangsbereich und auf dem Rössliplatz herumhängen werden, ist programmiert. Das Join In ist höchstens als absolute Notlösung zur Unterbringung von Menschen für einige Nächte denkbar.

Lösungen für die Zukunft
Die gemeindeeigene Parzelle in der Pünten bietet sich an für eine Bebauung mit Modulbauten: Wohneinheiten, geeignet für die Unterbringung von Asylsuchenden, aber auch für zusätzlich weitere Nutzungsmöglichkeiten – Notwohnungen für eine Familie in Not etwa, Werkstatträume, Unterrichtszimmer. Ob und wieviele Asylsuchende Mettmenstetten in Zukunft unterbringen muss, ist derzeit schwer abzuschätzen. Die SP regt eine weitsichtige Planung an, damit nicht Notlösungen in aller Eile gefunden werden müssen. Die Planung von Wohnplätzen in der Pünten soll konkretisiert werden – nicht zum sofort Realisieren, aber als abgeklärte Grundlage für den Fall, dass zusätzliche Plätze geschaffen werden müssen.

Kommunikation
Heute leben rund 70 Asylsuchende in Mettmenstetten und kaum jemand kennt diese. Sie fallen nicht auf, allfällige Schwierigkeiten im Zusammenleben werden offensichtlich aufgefangen. Sicher ist das auch der dezentralen Unterbringung zuzuschreiben. Auch die SP hofft, dass es der Gemeinde gelingt, genügend Wohnungen zu mieten oder zu kaufen. Aber weil darauf kein Verlass ist, muss der Gemeinderat Alternativlösungen finden. Die Kommunikation muss deutlich verbessert werden und Ängsten in der Bevölkerung mit frühzeitiger und offener Information begegnet werden. Überschreitet ein Projekt den Kreditrahmen für einen Gemeinderatsbeschluss, muss ohnehin eine Gemeindeversammlung einberufen werden. Die SP ist zuversichtlich, dass es mit guter Kommunikation und Vorbereitung gelingen wird, die Mehrheit der Stimmberechtigten für eine menschenwürdige Unterbringung von Asylsuchenden zu gewinnen. Ein positiver Entscheid einer Gemeindeversammlung beruhigt und beendet gehässige Diskussionen um ein Projekt – meistens jedenfalls

Franziska Sykora
Präsidentin der SP Mettmenstetten

Leserbrief im Affolter Anzeiger vom Freitag, 16. Juni 2023

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