Wohneigentum bedeute gelebte Eigenverantwortung, schreibt Manfred Suter. Was für ein Slogan, hart an allen Realitäten vorbei. Die Mehrzahl der Menschen in der Schweiz kann sich schlicht kein eigenes Wohneigentum leisten. Und die Jungen, die noch ein Haus oder eine Wohnung erwerben, können dies meist nur dank einer Erbschaft, respektive eines respektablen Vorbezugs.
Wohneigentum ist ein Privileg. Das Schweizer Steuerwesen ist durch viele Besonderheiten und kantonale Eigenheiten geprägt. Dazu gehört eben auch die Besteuerung des Eigenmietwerts. Diesen herauszubrechen, bringt einer begünstigten Minderheit Vorteile, der weit grösseren Mehrheit aber direkt und/oder indirekt zusätzliche Kosten. Meines Erachtens gilt: Wohneigentum fordert Verantwortung, für das eigene Heim, aber auch für die weniger Begünstigten. Darum: Also nicht an einem System einseitig zugunsten der Besitzenden herumschrauben und ein klares Nein in die Urne legen.
Franz Schüle, Hausen
Leserbrief im Affolter Anzeiger vom 02. September 2025