Jeder, der aktuell eine Wohnung sucht, kennt es. In den Inseraten findet man etwas in passender Lage und Ausstattung, aber beim Prüfen des Mietpreises stellt man fest, dass die Wohnung viel zu teuer ist. Leidtragende der exorbitanten Mietpreise sind vor allem junge und ältere Menschen mit tieferen Einkommen.
Auch wenn von gewissen Parteiexponenten reflexartig das vermeintliche Totschlagargument «aber die Zuwanderung ist schuld» bemüht wird, so liegt es eben nicht nur an der Zuwanderung. Die Gier der Immobilienspekulanten, die gestiegenen Baukosten und eine untaugliche Wohnbaupolitik führen dazu, dass die Mietpreise durch die Decke gehen.
Damit sich auch in Zukunft alle ein erschwingliches Zuhause leisten können, müssen wir heute etwas unternehmen. Die Initiative für mehr bezahlbare Wohnungen gibt den Zürcher Gemeinden die Möglichkeit, mittels Gemeindeerlass ein Vorkaufsrecht für Grundstücke geltend zu machen. Dabei greift das Vorkaufsrecht nicht, wenn etwa eine Immobilie zwischen Familienangehörigen weitergegeben wird, wenn Eigenbedarf angemeldet wird oder bei gemeinnützigen Wohnbauträgern. Auch können die Gemeinden weitere Ausnahmen vorsehen. Dies macht klar, dass es sich hier keinesfalls um eine – wie gerne von der SVP behauptet – Verstaatlichung des Immobilienmarktes handelt. Es geht darum, den Gemeinden ein Werkzeug in die Hand zu geben, damit sich auch in Zukunft alle Menschen eine Wohnung leisten können.
Denn Wohnen darf nicht zu einem Luxus werden.
Milan Pechous, Obfelden
Leserbrief im Affolter Anzeiger vom 14. November 2025